Inside Out

Heute hatte ich das Bedürfnis meine Chats zu durchforsten. Aus Gruppen auszutreten, Chats löschen… bei jedem Chat, den ich sah, bekam ich ein Gefühl. So kam es, dass ich mich bei mehreren Freundinnen meldete. Bei einer fragte ich explizit nach einem Telefonat. Kurz darauf hatten wir uns auf den frühen Abend geeinigt…

Das Telefonat begann mit Unterbrechungen durch mein jüngstes Kind und der Frage nach den Befindlichkeiten… es stockte. Ich hatte mich so auf dieses Telefonat gefreut. Was war los? Ich ignorierte das Gefühl und erzählte von meinem neuen Projekt… doch was passiert, wenn dein Gegenüber ehrlich und sensibel ist? Richtig! Sie fragt nach. Sie sagt, was sie wahrnimmt und was sich unstimmig anfühlt. Kurzum: Sie zeigt dir deine blinden Flecken auf und beginnt zu graben. Oberflächlichkeiten haben da keinen Platz *lach* Ja, jetzt kann ich darüber grinsen und natürlich weiß ich jetzt, dass es heute einfach an der Reihe war. Dass mein Gefühl mich heute zu ihr lenkte, weil etwas gesehen werden wollte.

Mittlerweile sind ein paar Stunden vergangen und ich kann darüber schreiben, doch tauchen wir in das Gefühl ein, dass sich in mir breit machte: Erst war da Verleugnung: es war doch alles gut. Ich hatte von meinem Projekt erzählt. Warum klang ich in ihren Ohren denn nicht begeistert? Was war los… Stille. Ich fühlte Leere und Traurigkeit, konnte kaum Worte dafür finden. Langsam und behutsam beantworte ich Fragen… meine Freundin glich die Energie der Antwort immer wieder mit ihrem Gefühl ab und so kamen wir dem Kern auf die Schliche. Dem Punkt der gesehen und aufgelöst werden wollte. Viele Tränen und eine kurzen Healingsession später, war da Frieden in mir.

Ich kam nochmal auf mein Projekt zu sprechen und siehe da: Die Energie dahinter war eine andere. Befreit und glücklich.

Ich sollte gern noch Duschen gehen und dabei visualisieren, dass alles Alte und nicht mehr dienliche mit dem Wasser in den Abfluss gelangen sollte. Außerdem bekam ich den Hinweis, dass Erdung enorm wichtig für mich sei. Heute habe ich es nicht umsetzen können, aber ab morgen nehme ich es mir täglich vor: in der Natur spazieren gehen und barfuß die Verbindung mit der Erde genießen.

Auch, wenn die Stunde des Telefonats (wir fragten uns am Ende wo bitte die Zeit geblieben war. Die Stunde hatte sich nach max 20 Minuten angefühlt) aufwühlend und tränenreich war, so war das Fazit: Ich darf vertrauen und ich werde geführt. Ich bin sehr dankbar für die Menschen in meinem Umfeld. Vor allem für ihre bedingungslose Bereitschaft zu lieben und zu unterstützen.

Ich wünsche jedem Menschen genau das! Ein nährendes, ehrliches, wohlwollendes, unterstützendes und liebendes Umfeld. Menschen, die dich halten in Momenten, in denen du das nicht allein kannst. Menschen, die ehrlich und bewusst ihre Wahrnehmungen mit dir teilen – ohne den Anspruch zu erheben, dass sie Recht haben, sondern mit der Güte und der Herzlichkeit, damit du selbst in dich hinein spüren kannst. Nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe dir die Hand reichend.